Diesmal berichtet uns Roland von seinen Erfahrungen beim Herstellen von zwei Bierbechern für unsere Geschäftsführer. Die Bühne gehört dir, Roland:
Endlich war wieder Zeit für Werkstatt! Die Herausforderung: zwei Bierbecher – für eine echte Nutzung, für die HeliaCare-Chefs…
Letztes Jahr habe ich viel mit Trinkgefäßen experimentiert und mit HeliaCare eine Beschichtung gefunden, mit der dies auch technisch möglich ist… das Holz und die Verarbeitung muss allerdings wirklich passen. Eine abschließende Dichtigkeitsprüfung ist daher auf jeden Fall sinnvoll, bevor so ein Becher aus dem Haus geht.
Um einen halben Liter zu fassen, braucht es einen recht hohen Becher. Ich konnte mich an einem noch vorhandenen Becher grob orientieren, wo die Reise hingehen würde. Endmaße: ca. 15,5 cm hoch, ca. 9,5 cm Radius oben, ca. 7.5 cm Radius unten.
Drehen der Bierbecher aus Esche
Zwei Eschenblöcke waren von der letzten Becher-Aktion noch übrig. Diese waren von einer vor 3-4 Jahren gefällten ca. 150 -200 Jahre alten Esche bei uns um die Ecke (Eschentriebsterben). Sie sind also inzwischen gut 3 Jahre (allerdings außen) vorgetrocknet.
Zunächst die Blöcke in die Drehmaschine eingespannt und die Rinde entfernt, bevor es an die Außenkontur geht.
Füllmengen-Test und Behandlung mit HeliaCARE
Nachdem der erste Becher-Rohling von außen und innen gedreht ist, folgt der Wasser-Füllmengen-Test. Ist der Becher bereits tief genug für einen halben Liter? Ja, reicht genau… noch ein bisschen wegnehmen und dann schleifen…
Beim Schleifen zunächst mit den verschiedenen Körnungen 100, 120, 150, 180 jeweils vorwärts/rückwärts und anschließend ein Wasserschliff mit 240, sowie ein Ölschliff mit HeliaCARE Fine Woodwork und P240.
Ein weiterer Füllmengentest beim zweiten Becher, dieser ist etwas höher, Platz für mehr Schaum… Und ich kann beim Schleifen der Lippe noch gut etwas wegnehmen.
Hier noch mal ein Vergleich vorher und nachher:
Finale Bearbeitungsschritte
Aber es geht ja noch weiter…. Beide Becher sind nun fertig gedreht. Sie trocknen jetzt erst mal ein paar Tage im kalten Werkstattbereich. Dann hole ich sie in den Innenbereich und trockne sie auf normale Raumverhältnisse bis kein Gewichtsverlust mehr erfolgt, bzw. unter 8 % Holzfeuchte.
Dann bekommen sie einen letzten Handfeinschliff und es geht weiter mit der Trinkgefäßbeschichtung:
Mindestens noch eine Ölschicht. Danach eine lange Behandlung mit dem Holzbalsam. Bei längerer Behandlung (evtl. auch mal kurz mit dem Heißluftföhn – nur ganz kurz – draufhalten) dringt die Wachs-Öl-Mischung tief in die Poren ein. Dies ist bei unserer grobporigen Esche hier besonders wichtig. Danach noch eine abschließende reine Wachsschicht.
Ich freue mich schon auf die abschließende Fertigstellung und die Übergabe an HeliaCare!
Roland Schlütter von www.baumschale.de
E-Mail: mail@baumschale.de
Vielen Dank Roland, für deinen ausführlichen Bericht und die tollen Bilder. Klasse Arbeit! Solche Becher oder Schalen können Sie direkt bei Roland beauftragen. Und wer sich nun ebenfalls ans Basteln machen möchte, die passenden Pflegeprodukte gibt es direkt bei uns.